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Thema "Werbung"

 

 

1. Vorüberlegungen zum Begriff Werbung

 

1.1.      Was versteht man unter Werbung?

 

1.2.      Woher kommt sie? Warum wurde sie erfunden?

 

2. Die Werbung als ,Konsumanheizer

 

2.1.      Welche Formen von Werbung gibt es (Strategien, Mittel,

 

Zielgruppen- Unterschiede der Gestaltung.)?

 

2 2. Wer macht Werbung und was beabsichtigt er damit?

 

3. Verbraucherinformation oder Beeinflussung?

 

3.1       Welche Vorteile hat Werbung?

 

3.2.      Hat sie auch Nachteile? Sollte man alles glauben, was sie verspricht?

 

Oder könnte sie falsche Tatsachen vorspiegeln? Kann sie Zwänge bewirken?

 

1.

 

1.1.

 

Der eine versteht Werbung als Informationen über neue Produkte, Hinweise auf Attraktionen und Sehenswürdigkeiten für Touristen, Speisekarten vor Restaurants für Gourmets, es ist also durchaus positiv zu sehen;

 

Der andere sieht sie als nervende, flippige Dauerwerbespots im Fernsehen, die seinen Lieblingsfilm 2mal in der Stunde unterbrechen und ihn somit zur Weißglut treiben oder als Papierverschwendung in Form von sinnlosen Prospekten, Gewinnbescheinigungen oder Einladungen zu Kaffee- u. Verkaufsfahrten, die den Briefkasten nur unnütz verstopfen; die Sichtweise ändert sich also von Fall zu Fall

 

 

1.2.

 

Aber woher kommt die Werbung überhaupt? Welche Gründe gab es, um sie zu erfinden?

 

Irgendwann vor langer Zeit, als immer mehr Leute Geld hatten, sich auch einmal Dinge zu leisten, die nicht unbedingt zum normalen Leben gehören, haben sich wohl einige Firmen auf Produkte spezialisiert, die sich von der Masse abheben sollten, die man nicht verwechseln sollte. Und zu diesem Zweck schrieben sie wohl die ersten kleinen Werbetafeln und Schilder, auf denen sie ihre Produkte vorstellten. Sie erhofften sich dadurch höhere Umsätze und bessere Chancen, auf dem umkämpften Markt bestehen zu können.

 

Inzwischen lebt eine ganze Branche davon, Neuigkeiten so attraktiv und einprägsam wie möglich zu präsentieren.

 

 

2.

 

2.1

 

Werbung kann sehr vielseitig sein, z.B. im Fernsehen in Form von unterschiedlich gestalteten Werbespots. Die genaue Gestaltung hängt u.a. vom Typ des anzuwerbenden Produktes, vom Charakter ab. So wird eine neue CD, die nur die neuesten Club- u. Dancehits hat und für junge Leute als potenzielle Käufer gedacht ist, anders in Szene gesetzt als z.B. ein spezielles Feinwaschmittel, das die Flecken schon ab 40° C besser löst.

 

 

"Gestaltung der Werbung hängt vom Produkt selbst, seinem "image" und. der Zielgruppe ab*

 

 

Genauso kann man dies auch an Spots im Radio, Briefwerbung, Schilder, Werbegeschenken aller Art o. in Prospekten beobachten. Es ist wichtig, die richtige Aufmachung zu finden, die ein Produkt unverwechselbar macht.

 

Die wahrscheinlich beste Werbung ist aber trotzdem wohl immer noch die gute alte Mundwerbung. Wenn etwas gut ist, braucht es keine großen Ankündigungen. Qualität und Wirkung sprechen sich schneller rum als man manchen witzig gemeinten, aber schlecht umgesetzten Spot versteht.

 

Beispiel: Wenn jemand ein Film gut gefällt, empfielt er ihn bestimmt weiter

 

 

2.2.

 

Werbung machen natürlich vor allem große Firmen, die neue Produkte bekannt machen wollen. Sie wollen zeigen, daß sie technologisch an der Spitze stehen, daß sie gute Sachen produzieren, daß es sich lohnt, in ihre Produkte zu investieren bzw. sie zu kaufen.

 

Aber auch der kleine Tante-Emma-Laden um die Ecke macht Werbung, indem er auf Schildern und Plakaten neueste Waren oder Sonderangebote auspreist, um Kunden zum Kauf zu bewegen.

 

Um die Werbewirksamkeit noch zu verstärken, werden immer öfter Personen aus dem öffentlichen, gesellschaftlichen Leben und vor allem Sportler dazu bewegt, die Werbebotschaft "rüberzubringen". Daß diese Leute das nicht umsonst machen, kann sich jeder vorstellen. Aber dieses Risiko wird gern eingegangen, wenn es Erfolge geben soll.

 

Da gibt es z.B. die nudelessende Tennisspielerin, die Opel- fahrende Schwimmerin, den brotaufstnchliebenden Tennisspieler, die weitspringende Malzbiertrinkerin usw... Man soll sich gewissermaßen an diesen Personen ein Beispiel nehmen. Wenn sie erfolgreich sind, müssen doch auch die Produkte, für die sie ihren Namen hinhalten, gut sein, oder nicht? Ob man allerdings ein schnellerer Läufer wird, nur weil man ein T- Shirt mit den drei weißen Streifen trägt, läßt sich bestreiten.

 

 

*Werbung dient der Bekanntmachung von Waren*

 

 

3.

 

3.1.

 

Ohne Zweifel hat Werbung Vorteile.

 

Wenn sie gut gemacht ist, läßt sich dadurch der Bekanntheitsgrad des Gegenstandes erheblich steigern, z.B. durch einen markanten Spruch, eine bestimmte Melodie, aber auch durch bestimmte Logos oder Schriftzüge, durch die sich der Verbraucher an die Waren erinnert.

 

Dadurch wird die Versuchung, etwas zu kaufen, stark beeinflußt.

Man weiß ja aus der Werbung, wie gut das Produkt ist, oder wie gut es zumindest sein soll. Das weckt die menschliche Neugier und man probiert es einmal aus, auch wenn man eigentlich keinen Grund darin sieht; z.B. eine Creme oder eine Haarwäsche, von der man vorher noch nichts oder zumindest wenig gehört hat. Und damit haben die Werbefachleute eigentlich schon das erreicht, was sie von Anfang an wollten- das Erzeugnis wird gekauft. Deshalb stehen in Kaufhallen z.B. bekannte und meist auch teurere Produkte in Augenhöhe des Käufers, damit er nicht nach anderen Sachen sucht.

 

Wenn der Käufer das, was er gekauft hat, nun auch noch gut findet, wird er wahrscheinlich auch dabei bleiben, denn er weiß, daß er bei seiner Entscheidung richtig gehandelt hat, und daß er damit nichts falsch machen kann.

 

Wenn allerdings nur der Spot gut ist, das Produkt dagegen nichts taugt, nützt auch die teuerste Kampagne nichts.

 

 

3.2.

 

Aber alles hat zwei Seiten, und die Werbung bildet hier keine Ausnahme.

 

Wenn man sich mal einige Spots anschaut, wird man schnell feststellen, daß einem viel vorgemacht wird.

 

Alle Menschen sind total schlank, schön, gutaussehend, gesund. Der Schüler von vielleicht 18 oder 19 Jahren hat schon eine eigene, riesige Wohnung mit teurer Einrichtung, ein Auto, teure Sachen, usw.

 

Diese Darstellungen entsprechen nicht sehr oft der Wahrheit und Realität. Daß nicht alle Menschen so sind, wird oft übersehen. Wenn man nicht gerade wie ein Modell aus einem Spot aussieht, kommt es nicht selten vor, daß man sich schlecht fühlt, nicht der aufgezeigten Norm zu entsprechen.

 

Jeder will das sicherste, schnellste, am besten aussehenste und dafür billigste Auto bauen, jeder den schnellsten Computer , die am besten schmeckende Marmelade, den am gründlichsten reinigenden Haushaltsreiniger anbieten. Das führt nicht selten zu Verwirrungen unter den Konsumenten, sie finden sich nicht mehr in diesem Überfluß zurecht. Sie müßten ja eigentlich wissen, was das Beste ist.

 

Ein ganz wichtiger Punkt ist, das diese Produkte, die großartig beworben werden, meist als etwas Besseres angesehen werden, z.B. Kleidung, die teurer ist als andere, nur weil es bekannte Stücke sind. Wer sich so etwas nicht leisten kann, ist dann nicht mehr so wie andere, wird manchmal sogar ausgestoßen und gemieden. Nicht etwa, weil man ihn nicht leiden könnte, sondern weil er dann nicht mehr zum "image" der anderen paßt. Ob dies das Anliegen der Werbung war und ist???

 

 

Insgesamt sollte man sich nicht den Geschmack von irgendwelchen anderen Personen diktieren oder aufschwatzen lassen.

 

Anstelle dessen ist es besser, die Angelegenheit Werbung kritisch zu betrachten, zu hinterfragen, ohne gleich alles als Humbug abzutun.

 

Aber ein gewisses Maß an Mißtrauen ist angesagt, den es dreht sich fast alles doch nur um ein Thema: Geld verdienen.

 

Und dazu ist manchen Leuten alles recht.